Schwulenadoption

Dürfen Schwule und Lesben Kinder adoptieren?

Schwule und Lesben werden in unserer Gesellschaft immer mehr wahrnehmbar, da sie sich deutlich im öffentlichen Leben zeigen. Es verändert sich die Akzeptanz bei der Bevölkerung. Die Forderung nach Gleichstellung in allen Lebensbereichen wird gefordert und umgesetzt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft ist ein deutlicher Schritt der Annäherung homosexueller Lebensentwürfe an die klassische Familie.

 

Homosexuelle selbst sehen die gleichgeschlechtliche Partnerschaft als gleichwertig mit der heterosexuellen Partnerschaft und oftmals wollen Paare oder auch Einzelpersonen genauso wie die klassischen Familien Kinder haben. Dabei übersehen diese Menschen:

Die Natur hat zur Fortpflanzung vorgesehen, daß ein Mann und eine Frau durch ihre sexuelle Vereinigung neues menschliches Leben zeugen. Dies ist Homosexuellen nicht möglich, sie sind auf sexuelle Handlungen beschränkt die eine Zeugung ausschließen.

Das Kind eines homosexuellen Paares kann folglich bestenfalls von einem wirklichen Elternteil großgezogen werden, der andere Elternteil wäre immer ein Stiefelternteil.

Ist der wirkliche Elternteil die Mutter, kann sie sich trotz ihrer Neigung von einem Mann befruchten lassen. Läßt dieser sich bewußt darauf ein, steht fest, er wird Zahlvater. Ob er wenigstens als Besuchsvater gelegentlich sein Kind sieht, ist absolut nicht sicher. Ein Mann, der sich hierauf einläßt, dürfte schwer zu finden sein. Folglich muß auf andere Weise ein potentieller Vater gefunden werden. Hier bietet sich eine kurze Beziehung an, für die der Vater dann während der Hälfte seines Berufslebens zur Kasse gebeten wird. Ist die Frau zu ehrlich für einen solchen Betrug oder kann sie auch für diesen Zweck keinen Sex mit einem Mann haben, hilft noch die Insemination. Es gibt Männer, die in dem Vertrauen, anonym zu bleiben, ihr Ejakulat hierfür zur Verfügung stellen.

Diese Wege zur Zeugung sind abzulehnen. Eine erschlichene Befruchtung ist Betrug. Ob nun erschlichen oder durch Insemination : Dem Kind wird ein wichtiger Teil seiner Identität, nämlich ein biologischer Elternteil, vorenthalten.

Hat ein Elternteil während der Ehe mit einem heterosexuellen Partner ein gemeinsames Kind und verläßt diese Beziehung, weil er seine homosexuelle Neigung entdeckt, ist die Situation auf den ersten Blick ähnlich wie bei jeder anderen Scheidung. Das Kind bekommt einen neuen, weiteren Elternteil dazu.

Verläßt eine Frau mit ihrem Kind den Vater, um in Zukunft mit ihrem Kind und einer anderen Frau zusammen zu leben, ist die Rolle der neuen Frau nicht eindeutig. Sie tritt zwar als weitere Mutter neben der Mutter auf, nimmt aber den Platz des Vaters ein. Nun hat das Kind eine Mutter und eine Stiefmutter mit denen es zusammen lebt und einen Vater außerhalb seiner neuen "Familie".

Kommt es bei dieser Konstellation zu einer Stiefkindadoption, wird die Situation grotesk:

Das Kind hat nun eine Mutter, dazu eine Adoptivmutter, mit der es zwar biologisch nicht, aber nach dem Gesetz sogar untrennbar verwandt ist. Mit seinem eigenen Vater jedoch wäre es nun nicht mehr verwandt.

Homosexuelle Lebensentwürfe können naturgemäß nicht mit der Zeugung und der Erziehung eines gemeinsamen Kindes übereinstimmen. Haben die Partner dennoch den Wunsch, ein Kind bei sich zu haben um die "normale" Familie zu kopieren, könnten sie ein Kind adoptieren. Ein deutsches Kind zu adoptieren, ist für diese Menschen schwierig, "der Markt" gibt es einfach nicht her. Adoptionsvermittlungen legen die Meßlatte für Adoptiveltern sehr hoch. Es gibt mehr Eltern, die einem Kind eine klassische Familie für sein zukünftiges Leben anbieten, als potentielle Adoptionskinder.

Nun kann noch auf eine Auslandsadoption ausgewichen werden. In vielen Ländern gibt es Kinder, die in Heimen dahin fristen und deren Adoption auf den ersten Blick als eine "Gute Tat" erscheint. Bedenklich ist jedoch die Situation, in die solche Kinder geraten würden: Homosexuelle sind rechtlich in unserer Gesellschaft weitgehend gleichgestellt. Sie werden dennoch von der übrigen Bevölkerung sehr unterschiedlich wahrgenommen. In bestimmten Berufen, hier denke ich vor allem an Künstler, sind sie fester Bestandteil. In anderen, z.B. auf dem Bau, werden sie nicht akzeptiert.

Kinder werden Kindergärten und Schulen besuchen, dort gibt es keine Auswahl, aus welchen Berufen oder sozialen Schichten die Eltern kommen. Adoptierte Kinder von Homosexuellen werden unter der Ablehnung von gleichaltrigen Kindern leiden müssen, sobald diese die durchaus nicht selbstverständliche Konstellation der Familie erkennen. Dadurch ist vorgezeichnet, daß diese Kinder in unserer Gesellschaft als Außenseiter aufwachsen werden.

Es ist durchaus vorstellbar, daß ein Kind bei zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen aufwächst. Wenn einer dieser Elternteile der natürliche Vater oder die natürliche Mutter ist, ist diese neue Familie besser für das Kind als ein Aufwachsen bei fremden Ersatzeltern oder im Heim. Der hinzugekommene Elternteil kann dabei durchaus eine wichtige Bezugsperson für das Kind werden. Ob dieser Bezug entsteht, hängt aber nicht von einer Adoptionsurkunde ab, sondern von der Bereitschaft des neuen Elternteils, sich auf das Kind einzulassen. Ein wichtiger Teil hierbei ist die Akzeptanz des natürlichen Vaters bzw. der natürlichen Mutter. Diesem neuen Elternpaar muß immer bewußt sein, daß der nun außerhalb ihres Umfeldes lebende Elternteil untrennbar zu den Wurzeln, zur Identität des Kindes gehört.

Eine Stiefkindadoption ist bei der Adoption durch Homosexuelle genauso abzulehnen wie nach einer Scheidung und neuer Partnerschaft. Ein Kind braucht zu seiner Entwicklung eine eigene verläßliche Identität. Bei einer Stiefkindadoption aber wird dem Kind ein Elternteil genommen, es wird dieses Elternteils beraubt und untrennbar mit einer anderen Person verbunden.

Welches Leid hier für Kinder entsteht wird deutlich, wenn man weiß: jede dritte Adoption mißlingt. Dies bedeutet, daß später bei jeder dritten Adoption Eltern oder Kinder sich wünschen, die Adoption rückgängig machen zu können.

Im Vordergrund jeder Adoption muß das Wohl des Kindes stehen. Die persönlichen Wünsche der Adoptiveltern haben hinter dem Kindeswohl zurückzustehen. Eine Adoption durch homosexuelle Menschen ist nichts anderes als der Versuch, klassische heterosexuelle Lebensentwürfe zu kopieren. Bei einem Scheitern dieser Lebensentwürfe sind die Leidtragenden in erster Linie die adoptierten Kinder. Eine Adoption durch Schwule und Lesben kann deshalb nur in ganz besonders begründeten Ausnahmefällen zulässig sein.